Das Wandlungsreich Wasser

 

Die Entstehungsreihe

 

Die Himmelsrichtung des Wassers ist der Norden. Er bringt die Jahreszeit, den Winter, hervor. Dieser wiederum erzeugt die kosmische Energie der Kälte. Die Kälte erzeugt die Farbe schwarz und diese wiederum bringt den Geschmack salzig hervor. Dieser Geschmack erzeugt dann die Organe Niere und Blase.

 

Welche Qualitäten verbindet man in der Natur mit Wasser? Es ist naß und kalt. Es paßt sich jeder Form an und transportiert Stoffe. Es dient der Reinigung und Klärung. Es ist transparent und hat bei aller Anpassungsfähigkeit eine unbesiegbare und unaufhaltsame Kraft. Es ist mächtig, gewaltvoll und die Quelle allen Lebens. Es ist das große Yin, trägt die Urinfomationen des Lebens, ohne Wasser ist kein Leben möglich. Es ist aber auch Träger von Infomationen und Erinnerungen. Das Leben ist sozusagen eine geistige Idee, die sich manifestiert hat, eine Materialisation von Geistigem nach Festem.

 

Das Wasser kann sich in 3 Aggregatzuständen zeigen, die Molekülstruktur bleibt aber immer erhalten. Man kann sagen, bei aller Wandlungsfähigkeit, bleibt es sich selbst stets treu. Es ist flexibel, ohne Widerstand. Aber es ist auch enorm beharrlich. Sein Ziel ist immer die Rückkehr ins Meer. Daraus erwächst seine Kraft. Bei großen Hindernissen entwickelt es eine zerstörende Kraft. Wasser hat eine große, ihm eigene Schönheit, klar, durchscheinend, transparent. Im Wasser liegt die Fähigkeit auf eine persönliche Antwort für Fragen und Probleme aller Art.

Die Jahreszeit, die ihm zugeordnet ist, ist der Winter: Kälte Rückzug, Ruhe, Regeneration. Der Winter, die Ruhe ist notwendig, damit die Natur zu neuem Leben erwachen kann. Beschäftigen wir uns mit den ursprünglichen Qualitäten von Wasser und Winter, kommen wir der Energie des Elementes Wasser sehr nahe. Das Wasser ist tiefstes Yin, ohne Bewegung, aber kein Yin ist absolut, jedes Yin enthält ein kleines Quentchen Yang, genauso, wie jedes Yang ein Quentchen Yang enthält. Diese winzige Yang ist der Impuls, ist der Anstupser für das Wasser, sich zu bewegen und sich in die nächste Wandlungsphase zu bewegen, ins Holz.

 

 

Der Außenausdruck sind die Haare. Zum Wasser gehören als Sinnesorgan die Ohren, der Sinn ist das Hören. Der Geschmack ist salzig.

 

Ihm gehören die Knochen, das Knochenmark und der Augapfel an. Gebärmutter und Gehirn sind die außerordentlichen Organe im Wasser. Die Fortpflanzungsorgane sind dem Wasser zugeordnet als Ursprung des Lebens und der Lust. Auch die Libido gehört hier her.

 

Das Vertrauen ist dem Wasser angehörig und zwar auf der tiefsten Ebene mit Gefühlen und Bindungen. Die Orgasmusfähigkeit hängt maßgeblich davon ab, wie tief unser Vertrauen ist, wie sehr wir loslassen können und darauf vertrauen, daß wir geborgen sind. Aber auch Vertrauen ins Leben, darin, bejaht, gewollt und angenommen zu sein.

 

Lust, Unlust und Angst sind Emontionen des Wassers. Angst ist letztlich nichts anderes als ungelebte Lust. Zum Wasser gehört alles, was tief unter der Oberfläche liegt, auch tiefsitzende Schmerzen. Der Rücken ist die Sphäre des Wasser, ebenso wie tiefsitzende Rückenschmerzen oder ein Gefühl des Durchbrechens.

 

Seine physiologische Aufgabe ist es, die Körperflüssigkeiten zu kontrollieren. Niere und Blase scheiden überflüssige Flüssigkeit aus und halten bei Mangel Flüssigkeiten zurück. Sie sorgen für die sogenannte Homöostase, das Gleichgewicht von Wasser, Mineralien und Säure im Körper, dem Gleichgewicht des gesamten inneren Milieus.

 

 

Nierenmeridian

 

Die Energie der Niere ist das tiefste Yin im Körper, ihm gehören Knochen, Knochenmark und Zähne an. Yin bedeutet Struktur und Knochen und Zähne sind die dichteste, festeste Struktur in unserem Körper. Der Zustand von Zähnen und Zahnfleisch kann ein Hinweis auf den Zustand der Nieren, bzw. des Wasser-Elementes sein.

 

Zur Niere gehört aber auch der erste Impuls für das Leben, der Urimpuls, der erste Yang-Impuls. Dieser Urimpuls ist Teil der Nierenenergie, ebenso wie die vererbte Energie unserer Ahnen.

 

Es ist eine der wichtigsten Eigenschaften der Nieren und des Wassers, Quelle und Brunnen für unsere ersten Impulse zu sein. Der erste Impuls für alles Wachstum kommt aus dem Wasser, das Holz nimmt ihn auf und forciert ihn weiter, entwickelt ihn. In diesem ersten Impuls werden alle Wasserqualitäten – Kraft, Beharrlichkeit, Angstfreiheit und tiefes Vertrauen – in das Holz weiter transportiert.

 

In unserer Gesellschaft führen Erziehung, Sozialisation und Leistungsdruck oft dazu, daß wir verlernen, unseren ersten Impulsen zu vertrauen und zu folgen. Das führt zu einer Schwächung der Wasserenergie. Diese „Wasserschwächlinge“ sind immer weniger imstande, ihrer Wahrnehmung zu vertrauen, ihren ersten Impulsen zu folgen. Das fängt oft im Kindesalter schon an, wenn Erziehung und gesellschaftlicher Zwang dazu führen, daß Wahrnehmungen der Kinder bezweifelt, ja sogar als falsch angesehen werden.

 

Aber Vertrauen kann man wieder lernen, indem man lernt, seinen Impulse wieder zuzuhören, indem man die Konsequenzen bestimmter Verhaltensweisen beobachtet und hinterfragt vor allem in der Hinsicht darauf, ob ein bestimmtes Verhalten Vertrauen eher fördert oder zerstört.

 

Die Nieren als Vollorgan arbeiten, sie speichern, arbeiten aus. Die Vollorgane sind Sitz Organpsyche. Zur Organpsyche des Wassers gehören Willenskraft, Mut und Verantwortung.

 

 

Blasenmeridian

 

Der Yang-Kanal des Wasser, der Blasenmeridian, ist unser längster Meridian mit 67 Resonanzpunkten. Die Blase als Hohlorgan ist der Exekutive zugeordnet, sie führt aus und reinigt das Vollorgan Niere, unterstützt es bei seiner Arbeit.

Da der Blasenmeridian über die ganze Köperrückseite zieht, besonders auch entlang der Wirbelsäule, dominiert er den Rücken und spielt eine Rolle bei Rückenschmerzen aller Art. Außerdem liegen auf ihm Resonazpunkte zu allen Organen und zu den Punkten der Organpsychen. Eine gute Behandlung des Blasenmeridians erreicht und harmonisiert also den ganzen Körper und tut auch der Seele gut.

 

 

Was schädigt Wasser?

 

 

Wichtige Aspekte der Nierenenergie spielen heute kaum noch eine Rolle in der Gesellschaft: Geborgenheit, Vertrauen, im Fluß sein. Der Streß und der Leistungsdruck, der fast nie aufhört, belastet die Nierenenergie sehr stark. Wir sind oft kopfgesteuert, entfremdet von uns selbst.

 

Weitere Störfaktoren sind Leben gegen den natürlichen Rhythmus, Schichtarbeit, Fernreisen, alles, was uns an die Nieren geht. Seelische Erschütterungen, Krankheit, Operationen und Narkosen.

 

 

Was hilft dem erschöpften Wasser?

 

 

Vor allem der meersalzartige Geschmack stärkt das Wasser, alles, was aus dem Meer kommt: Fisch, Meeresfrüchte, Algen. Außerdem „Schwarze Lebensmittel“: schwarze Bohnen, schwarzer Sesam. Eine kräftige Hühnersuppe baut Qi auf.

 

 

Wichtig sind genug Schlaf, ohne den Wecker zu stellen, ausreichend Pausen. Leider schlafen Nierenschwächlinge oft schlecht, weil das erschöpfte Yin der Nieren das Yang nicht unten halten kann. Am besten ist es, vor 23.00 Uhr schlafen zu gehen.

 

Stille, Ruhe, Meditation, Dunkelheit unterstützen die Nierenenergie. Ganz wichtig sind vertrauensvolle Kontakte mit Freunden, Familie, Kindern oder auch Tieren, die uns Geborgenheit schenken.

 

Wärme ist wichtig. Der Bereich des unteren dreifachen Erwärmers ist Wasserterritorium und eine abendliche Wärmflasche auf die Nierenregion wirkt sehr nährend. Auch dreimal warmes Essen täglich nährt nicht nur die Nieren, weil das die untere Brennkammer schont, sondern auch die Milz.

 

Baden, Duschen, Schwimmen in warmem Wasser reinigt und kräftigt unser Wasser.

 

Und als letztes: Je authentischer wir Leben, desto besser geht es unseren Nieren, aber auch allen anderen Organen. Wichtig ist auch eine Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten und ein Leben in Bezug auf Arbeit, Beziehungen und Rhythmen zu führen, welches uns am besten entspricht.

 

 

Und noch eine wertvolle Unterstützung, die für alle Wandlungsreiche hilfreich ist: das Qi Gong. Übungen aus dem Qi-Gong können alle Meridiane und Organe unterstützen und sind eine tolle Sache, wenn's mal nicht rund läuft aber auch täglich zur Vorbeugung und Gesundheitspflege.

 

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